XIII Amphi Festival am 22./23.7.2017 in Köln.

XIII Amphi Festival am 22./23.7.2017 in Köln.
Ja was soll ich sagen – wie immer – schön war’s.  Natürlich gibt es jedes Jahr Dinge die
positiv auffallen und andere die nicht perfekt waren und dadurch verbesserungswürdig
sind. Aber alles in Allem bleibt auch nach meinem achten Amphi das angenehme
Gefühl ein schönes und interessantes Wochenende verbracht zu haben.

Das Wetter war am Samstag sehr angenehm. Sonne bei 27 Grad, wenige Wolken und nur zwischendurch ein kurzer aber
heftiger Regenschauer. Sonntag wurden alle denen Samstag zu warm war negativ erhört
und erhielten Sonntag wolkige und windige 19 Grad bei gelegentlich deutlich erhöhter
Luftfeuchtigkeit.
Das Festival war an beiden Tagen gut besucht, 12500
offizielle Besucher, die sich vorwiegend vor der Mainstage aufhielten. Bereits die
ersten Acts gegen Mittag hatten so ein ansehnliches Publikum und die abendlichen
Hauptakts konnten ihre Shows vor einer ansehnlichen Menschenmenge darbieten.
Mir war vor beiden Bühnen deutlich zu voll, da es quasi unmöglich war aus guter
Position ansehnliche Fotos der Bands zu schießen. Ich gebe zu ein wenig Neid
schwingt hier mit den Kollegen mit, die einen Fotopass für den Graben ihr eigen
nennen konnten, denn die qualitativen fotografischen Vorteile sind riesig. Nichts
desto trotz hab ich ein paar Fotos die auch aus weiter Entfernung, schlechten
Winkeln und zwischen mitklatschen Armen hindurch brauchbar geworden sind. Wer
Interesse hat kann sich hier das Album ansehen.

Amphi 2017 – 100 Fotos von Bands und Besuchern

Wie letztes Jahr gab es die dritte Bühne, die auf der MS
Rheinenergie untergebracht war. Eigentlich direkt gegenüber des Haupteingangs in
kurzer Laufdistanz geplant, scheiterte es diesmal am Niedrigwasser des Rheins,
so dass nur ein Liegeplatz auf der Kölner Altstadtseite nutzbar war.

Das hieß also einen längeren Spaziergang einplanen oder den
kurzfristigen vom Orgateam improvisierten Bus Shuttleservice nutzen. Vorteil –
man bekam noch eine kostenlose Kölner Stadtrundfahrt mit direktem Blick auf den
Dom – Nachteil –war zeitlich doch relativ aufwändig.
Sonst war eigentlich alles beim alten – an die Preise fürs
Catering hat man sich gewöhnt – ist auch müßig das jedes Mal neu kritisch zu
thematisieren. Man arrangiert sich – für dieses Wochenende ist das auch ok.

Jedes Mal aufs Neue hingegen fasziniert mich die Internationalität
des Festivals. Locker 25% der Besucher kommen aus den umliegenden Ländern nach
Köln um gemeinsam das einzigartige Großstadt Festival Flair des Amphi’s zu
erleben. Überall kann man die Wortfetzen diverser Sprachen aufschnappen oder
selbst ein paar Worte mit den Besuchern wechseln. Das gibt’s in dieser Form
wirklich nur hier und muss einfach immer wieder erwähnt werden.

Ja und sonst – die Music – mit ein Grund weswegen man hier
ist. Diesen Abschnitt dem ich sonst viele Zeilen gewidmet habe fällt diesmal
kürzer aus. Einmal weil ich viele der Acts schon etliche Mal gesehen und gehört
habe und der WOW Effekt irgendwann verblasst, zum anderen weil es logistisch
immer schwieriger wird alles mitzunehmen und dadurch dann überhaupt noch das
Festival positiv zu genießen.  Daher hab
ich mich eher auf die kleineren unbekannten Acts konzentriert – was durchaus
seinen Reiz hat. Besonders hervorgetan hat sich für mich daher:

The Daniel Myer Project
arrangiert von Elektro Mastermind Daniel Myer der neue knackige Sounds oder bekannte
Songs neu remixte, erfrischend arrangierte und von seinen Buddys wie JEAN-LUC
DE MEYER (Front 242) und ESKIL SIMONSSON (Covenant), Combichrists ANDY LA
PLEGUA, SVEN FRIEDRICH von Solar Fake und BORIS MAY von Klangstabil darbieten
ließ.

Nachtmahr
Ja ich weiß – klein und unbekannt ist Thomas Reiner sicher nicht – aber um Ihn
geht es mir auch nicht. Ich fand an seinem Auftritt die zwei Lieder die er mit Überraschungs
Gast-Akt Maria von Omnimar performte einfach gut. Seinen Liedern hat die gesangliche
weibliche Unterstützung gut getan.

Near Earth Orbit
Das war impressive. Die düster weltuntergangs Synthklänge mit absolut tanzbaren Beats hatten schon was Mitreißendes. Wenn also irgendwann die Aliens kommen –
wenn sie so Musik mitbringen – ist das ok.

M.I.N.E
Ein wenig Nostalgie darf es schon sein. Wenn die Jungs von Camouflage mit ihrem
Projekt M.I.N.E neue Songs vorstellen aber auch alte Hits darbieten erinnert
man sich schon etwas wehmütig an damals – definitiv Gänsehaut Alarm.

Fazit: Das Amphi ist das Amphi ist das Amphi……

Die Mischung macht‘s. Das spezielle Großstadtflair, die friedlich feiernde schwarze  – und doch bunte – Szene, die vielen internationalen
Besucher und Top Music Acts machen den einmaligen Reiß des Festivals aus. Sollte
man auf jeden Fall erlebt haben.

Vielleicht sehen wir uns auch nächstes Jahr wieder – das XIV Amphi ist für den
28/29.7.2018 geplant.

Janus Cyberblog
Mirrow:

 

Konzertbericht 27.12.2016 – VNV Nation AUTOMATIC EMPIRE TOUR @ Halle02

Konzertbericht 27.12.2016 – VNV Nation AUTOMATIC
EMPIRE TOUR @ Halle02
 
Eine kleine aber feine Mini-Tour  hatten VNV versprochen. Unter dem Titel „Automatic Empire“ und mit den Songs der entsprechenden Alben fanden im Dezember insgesamt elf Konzerte statt. Vorwiegend in kleineren Clubs sollten die Tour stattfinden und so für die Band und Besucher einen ganz besonderen, fast privaten Rahmen  bieten. Viele der Fans wollten sich das natürlich nicht entgehen lassen und so waren alle Konzerte ausverkauft, und das oft innerhalb weniger Stunden nach Ankündigung.
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Die Halle02 in Heidelberg  stellte als Tour-Abschluss aufgrund der Größe eine Ausnahme dar.  Ganz so privat war es dann doch nicht, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat und vielen Fans  ermöglichte sich eines der begehrten Tickets zu sichern.  Als Vorgruppe waren Empathy Test mit am Start, die auch schon vor wenigen Wochen Mesh auf deren Tour supporteten.
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Gegen 21h gings dann mit VNV los und nachdem Ronan noch einige warme Worte an seine Fans gerichtet hatte gingst dann Schlag auf Schlag los und ein Hit jagte den nächsten.  Gerade im vorderen Teil vor der Bühne wurde jeder weitere Song mit Beifall begrüßt und textsicher von den Fans  mitgesungen. Weiter hinten war noch genug Platz um auch zu bei Bedarf mittanzen zu können. Die beiden Alben lieferten genug Material und bekannte Hits um keine Langeweile aufkommen zu lassen und Ronan und Marc traten routiniert alles dafür ihre Fans zu begeistern. Nach zwei Zugaben endete das Konzert gegen 23h. Fünfzehn Minuten später startete die Aftershow Party.
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Ich freu mich immer wenn es so ein Highlight nach Heidelberg schafft.  Insbesondere nachdem der Schwimmbad  Music Club seine Pforten schließen musste, ist die Halle02 immer öfter eine passende Location.  Inzwischen auch  einmal monatlich Veranstaltungsort für das Schwarze Heidelberg.

 

Apropos weitere Veranstaltung – für alle die so richtig Abtanzen wollen ist der folgende Termin ein MUSS. 7.1.17 kommt NOISUF-X in das Connexion nach Mannheim und lässt die Wände beben.
Kommt gut ins NEUE Jahr!

Janus Cyberblog

Mirrow:

Check – VNV Nation – Transnational.

Check – VNV Nation – Transnational.

mehrfach wurde der Erscheinungstermin nach hinten korrigiert – am 11. Oktober war es dann offiziell soweit, VNV’s 12. Studioalbum wurde released.

Bereits nach dem ersten Hören wird klar, dieses Album ist anders als seine Vorgänger.
Alle Tracks lassen sich gut hören – sind harmonisch und mit den gewohnt eingängigen Synth Sequenzen hinterlegt. Aber, und das ist der wesentliche Unterschied – sehr zahm und glatt mit deutlicher Veränderung Richtung Synthpop. Dieser Eindruck bleibt auch nach mehrmaligem Hören bestehen obgleich sich klarer die Stärken und Schwächen einzelne Songs herauskristallisieren….

„Generator“ beginnt instrumental und lässt die Spannung auf den eigentlichen Start langsam ansteigend. Es folgt ein sphärischer sanfter Übergang zum Track „Everything“ den Ronan sehr melodiös mit seiner Stimme untermalt. „Primary“ lässt mit prägnantem Intro kurz Hoffnung auf Action aufkeimen um dann doch sehr soft auf musikalischen Schmusekurs zu gehen. Aber dennoch durchaus angenehm. Mit „Retaliate“ geht es erstmals ernsthaft zur Sache – prädestiniert für die Tanzfläche – man erinnert sich an Control. Nicht ganz schecht – und sicher einer der besten Songs des Albums.
„Lost Horizon“ hingegen kommt instrumental vor sich hinplätschernd daher – nicht unangenehm, aber nichtsagend. „Teleconnect Pt.1 – ist eine schöne sanfte Ballade geworden die repräsentativ für das ganze Album ist. „If i was“ Erneut sehr sanfte, weiche aber auch unspektakuläre Töne.
„Aeroscope“ Ist mein Geheimtipp – trotz erneuten instrumentalen Umsetzung – Der Track macht Lust und ist mitreißend tanzbar. Mit den passenden Texten und stimmlicher Untermalung hätte da jedoch noch deutlich mehr draus werden können. „Off Screen“ – dagegen ist wieder sehr weichgespült aber zumindest mit wunderschöner Melodie – erinnert mich an Werke der Pet Shop Boys.
Auch der zweite Teil von „Teleconnect Pt.2“ ist ein langsames Instrumental – und ein passender sanfter Ausklang.

Fazit: In Summe solide gemacht mit sehr schönen Texten und schnell eingängigen Melodien. Alle Tracks auf ähnlichem Niveau und kaum Ausfälle. Jedoch zu einfach strukturiert und massenkompatibel soft umgesetzt. Das genau ist auch die Schwäche des Albums. Es plätschert weitestgehend gefällig vor sich hin. Keine echten Ecken und Kanten – nichts was als Highlight im Stil von „Control“, „Chrome“ oder „Perpetual“ durchgehen könnte.
Für Synthpop Fans ist das Album eine echte Empfehlung. Als langjähriger Electro und VNV Fan hatte ich einfach mehr Innovation und Abwechslung, vielleicht auch Härte erwartet.
Das Ronan und Marc es ausgewogener und besser können bin ich mir sicher. Wir werden sehen wie die Entwicklung weitergeht. Dennoch reicht es für durchschnittliche (7/10) Punkte.

Nichts desto trotz freue ich mich schon auf die Live Performance von VNV auf ihrer Transnational Tour – und außer ein paar Pflichtstücken vom neuen Transnational Album wird es sicher die alten Highlights geben. Und wie immer bei VNV Live mit fantastischer Stimmung…

Janus Cyberblog

Gothic meets klassik – Festival – 10/11.11.2012 in Leipzig.

Gothic meets Klassik

Am ersten Tag im Haus Auensee die Bands CHROM, Rabia Sorda, Staubkind, Blutengel und VNV Nation in gewohnter Bandbesetzung und herkömmlichem Repertoire.

Der zweite Tag Staubkind, Blutengel und VNV Nation (Ronan Harris) ohne Band, neu arrangiert mit Symphonieorchester im Gewandhaus Leipzig.

Nachdem bereits Anfang des Jahres die Tickets in den Verkauf kamen, vergingen nur wenige Wochen bis die Veranstaltung für den zweiten Festival Tag restlos ausverkauft war. Die Nachfrage im In- und Ausland war enorm – die Erwartungen an das Event auch.

1. Festival Tag. 10.11.12 Haus Auensee
Der erste Tag startete im Haus Auensee – schönes Gebäude aus dem Anfang des 20 Jahrhunderts. Bis 2500 Besucher soll die Halle laut Wikipedia fassen können – und die waren gefühlt auch da (um nicht zu sagen es war sehr sehr voll).

CHROM
Stimmlich leichte Schwächen in der Live Performance sind immer hörbar, dennoch macht ihre melodiöse aber tanzbare Musik viel Spaß. War das perfekte Warm UP für den Abend.

Rabia Sorda
Laut, frech und wie immer sehr charismatisch spielte Erk Aicrag sein Programm. Auch eines meiner Lieblingslieder von ihm „Out of Control“ fehlte nicht. Dennoch empfand ich seinen Auftritt in Summe diesmal als anstrengend. Der Funke wollte nicht so recht übergreifen.

Staubkind
Nach Rabia Sorda gab es zur Erholung auch gleich die zart-harten Klänge von Staubkind. Ich nutzte die Gelegenheit für eine kurze Pause. Was ich an Applaus aus der Halle vernahm, lässt mich mutmaßen, dass auch Fans von Staubkind mit im Saal waren.

Blutengel
Gewohnt professionell und ansprechend umgesetzt – die Show ist für Newbies ein absolutes Muss. Sollte man mal gesehen haben. Nach dem fünften Mal in den letzten Jahren empfinde ich es als nicht mehr so spektakulär. Muss es aber auch nicht sein – die Musik ist immer noch klasse und ideal zum mitsingen. Schade ist, dass Anja Milow nicht mehr mit dabei war. Sie war optisch eine absolute Bereicherung. Offizielle Infos zur Trennung von Blutengel findet Ihr hier.

VNV Nation
Ronan Harris und seine Band schafften es immer die Menge mitzureißen. Auch diesmal waren sie zu Recht das Highlight des Abends. Allerdings war es vor der Bühne so voll, dass man sich kaum zur Musik bewegen konnte. Und das fällt bei Control oder Epicentre schon sehr schwer.

2. Festival Tag. 11.11.12 Gewandhaus

Bereits gegen 18h öffnete das Gewandhaus seine Tore. Die Vorplatz war bereits von hunderten Besuchern in schwarz gehüllt…. Gedeckte Farben ist das Gewandhaus ja sicherlich gewöhnt, aber diesmal war alles noch etwas dunkler. Vom einfachen schwarzen Outfit bis hinzu aufwendigen Kostümen war alles vertreten.

Punkt 19h betrat das Orchester unter Beifall den Saal – kurz darauf eröffnete Staubkind offiziell die Veranstaltung. Die Titel waren bei Staubkind kein großes Geheimnis mehr, da bereits vor zwei Monaten seine aktuelle CD mit einer entsprechenden Auswahl erschien. Live wirkten die ausgewählten Stücke dennoch viel stärker. „Wenn Du schläfst“, sowie „Kannst Du Mich Seh’n“ waren dabei seine besten Songs. Louis Manke hatte allerdings Mühe gegen die Klangfülle des Orchesters anzukommen. Das lag einerseits an seiner Stimme als auch an der Tonmischung, die allgemein den Stimmen etwas mehr Power hätte verleihen können.

Blutengel: Als einziger der Hauptakteure musste sich Chris Pohl in seiner Kleidungswahl nicht umstellen – er erschien wie gewohnt im Anzug. Ulrike Goldmann entschied sich sinniger Weise für ein aufwendiges blutrotes Abendkleid. Titel waren u.a. Nachtbringer – Über den Horizont – Behind the Mirrow – Die for YOU – Reich mir die Hand und Seelenschmerz.

Nach der Pause betrat VNV Nation, Ronan Harris im für Ihn ungewohnten Anzug die Bühne. Man sah im förmlich an, wie aufgeregt er war. 2000 Augenpaare blickten nur auf ihn in voller Erwartung.
Ich war überrascht wir gut seine Stimme mit dem Orchester harmonierte. Gerade bei VNV war ich sehr skeptisch gewesen wie die klassische Umsetzung gelingen würde. Aber gerade seine Stimme passte hervorragend. NOVA – LEGION – SOLITARY – FURTHER – STANDING – ILLUSION – BELOVED.

Die Songs waren allesamt toll gewählt und arrangiert und Ronan sang mit geschlossenen Augen aus tiefster Seele seine Texte. Das Publikum bedankte sich dafür nach jedem Lied ausgiebig.

Sichtlich emotional berührt von all dem „never ending“ Applaus und den Standing Ovations bedankte er sich für diesen Moment – von dem nach eigenen Aussagen schon seit langem geträumt habe.

Der Applaus wollte wirklich einfach nicht enden – und so gab es noch eine Zugabe die aus Mangel an eingeübten Stücken eine Wiederholung von „Standing“. Ich bin mir sicher – das Gewandhaus hat so ein enthusiastisches Publikum sicher lange nicht mehr gesehen.

Zum Abschluss wäre noch schön gewesen wenn alle Bands vereint ggf. mit den Organisatoren die Bühne aufgesucht hätten – das hätte das Event harmonischer ausklingen lassen.
Alles in allem war der Abend für die Zuschauer und Akteure eine interessante neue Erfahrung die vor der grandiosen Kulisse vom Zauber des Momentes lebte. Ich bin froh bei der Premiere dabei gewesen zu sein – auch da mit Blutengel und VNV meine Lieblingsbands spielten.

Im nächsten Jahr wird es zur gleichen Zeit eine Fortsetzung des Festivals mit neuen Acts geben. Genaues steht aber noch nicht fest. Ich werde nicht nochmal dabei sein – aber die vielen schönen Eindrücke bleiben in Erinnerung.