Konzertbericht Blutengel Monument Tour 2013 – uns gehört die Nacht

Konzertbericht Blutengel Tour 2013 Monument – uns gehört die Nacht

11 Konzerte absolvierten Chris und Uli im Rahmen ihrer Monument Tour März/April 2013. Vorgruppe dieses Mal war Melotron, bis auf die letzten zwei Auftritte, die von Seelennacht supportet wurden.

Konzertbericht Ludwigsburg am 14.4.13

Vorgruppe: Seelennacht besteht seit 2008 und ist das Projekt von Marc Ziegler als Sänger, Texter und Songschreiber, vervollständigt durch Matthias Lasowski als Livekeyboarder. Die Musik ist geprägt von Gothic, Elektro und Dark Wave Einflüssen.


Seelennacht

Für Seelennacht war es auf jeden Fall eine Chance sich zu präsentieren, denn ihre Musik ist Artverwand zum Stil von Blutengel und so findet vielleicht der ein oder andere Blutengel Fan auch gefallen an den Stücken von Seelennacht. Selbst optisch gibt es eine Annäherung. So könnte Chris Pohl vor 15 Jahren ausgesehen haben. Musikalisches Potential ist auf Jeden Fall vorhanden.

Blutengel
Pünktlich um 21h startete die Show. Da ich Blutengel jetzt auf verschiedenen Touren und Festivals jetzt zum sechsten Mal sah, hatte ich an den Ablauf keine großen Erwartungen.


Uli

Allerdings ein wenig Neugier war vorhanden da Blutengel angekündigt hatten, dass es auf dieser Tour große Veränderungen geben sollte. Und die gab es auch. Die Musik kam diesmal nicht vom Band sondern von einer Band ;-). Besonders erwähnenswert das Schlagzeug welches dass Gesamtbild optisch und musikalisch deutlich aufwertete. Zudem Unterstützung durch Klavier/Keyboard bzw. Violine und Cello.
Letztere sind eine Folge des Gothic meets Klassik Festivals letztes Jahr in Leipzig. Die dort gesammelten Erfahrungen und die positive Resonanz hat alle Bands die daran teilgenommen haben schwer beeindruckt. Umgesetzt hatte dies Blutengel bereits in der Limited Box Edition des Albums Monument auf der eine Bonus CD mit fünf klassisch umgesetzte Blutengel Songs zu finden waren. Die Integration zumindest für die aktuelle Tour war eine logische Konsequenz.


Chris

Die sonst so spektakuläre Bühnenshow hingegen fiel etwas dezenter aus. Es mag auch an der kleinen Bühne in der Rockfabrik in Ludwigsburg gelegen haben, die keine Pyrotechnik erlaubt, aber auch generell verlief es im Vergleich mit früheren Shows etwas schlichter und Blutengel untypisch sehr unblutig.


Live Concept Girls

Dennoch war das Gesamtpaket – gerade auch mit der erweiterten instrumentalen Unterstützung sehr stimmig. Blutengel ist live einfach immer sehenswert.


Blutengel

Titelfolge: Nachtbringer – Run Away – Willst Du – Vampire Romance – All These Lies – Deine Welt – Das andere Ich – Die with you – What you get – Behind the Mirow – Lucifer – Uns gehört die Nacht – Reich mir die Hand – SOS – You walk Away – Kinder dieser Stadt – ein Augenblick (klassische Version) – no eternity (klassische Version) – Bloody Pleasures – Engelsblut – Monument

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Check – Blutengel – Monument (Deluxe Edition)

Check – Blutengel – Monument (Deluxe Edition)

Chris Pohl begleitet die Szene jetzt schon seit langem und ist mit Blutengel in den letzten 15 Jahren zu einer festen Größe geworden. Düster Pop vom Feinsten und für viele eine Art ‚Einstiegsdroge‘ in die schwarze Szene. Gerade auf Festivals oder on Tour ist Pohls Musik und die zugehörige Bühnenshow immer ein Highlight. Das neue Album „Monument“ ist im Februar 2013 wie gewohnt im Independent-Label Out of Line erschienen.

Eine Woche habe ich mir Zeit gelassen, um dieses Album in der „Deluxe Edition“ ausgiebig zu erkunden.
CD 1 ist gut hörbar – aber ohne Tiefgang, die besten Lieder sind die zwei bereits vorab ausgekoppelten MCD‘s – You walk away gut und „Save our Souls“. Letzteres ist ein echtes Meisterwerk. Ganz passabel finde ich noch „Kinder dieser Stadt“. Der Rest ist okay – teilweise sehr poppig, Mainstream ohne Ecken und Kanten. Das macht die Lieder aber auch austauschbar. Gleiches gilt für die Texte. Oft habe ich das Gefühl die gleichen sich wiederholenden Schlagwörter zu vernehmen.

Dass Henning Verlage als neuer Produzent dieses Album produziert hat treibt mir in diesem Zusammenhang ein wenig die Sorgenfalten auf die Stirn. Nein Chris – ich gönne dir jeden Erfolg aber wir wollen dich nicht auch noch im Musikantenstadl sehen… Erinnere dich an deinen Song „Anders sein“ und bleib das auch. Vielleicht ist meine Sorge auch völlig unbegründet und die Zukunft bringt mehr wie „Save our Souls“ was eine echte Weiterentwicklung darstellen würde.
Auf CD 2 vermag ich deutlich mehr Blutengel in authentischer Form zu entdecken. Hier sind sie die Ohrwürmer, die man auf CD1 vergeblich sucht. Besonders gelungen: „A place called Home“, „Tod Sünde“ und „Königin der Nacht“. Eigentlich lohnen sich fast alle Tracks.

Der Deluxe Edition liegt noch eine 3. CD bei. Blutengel Dark & Pure. Sie enthält fünf Piano Versionen von Blutengel Klassikern. Und diese CD ist wirklich herausragend.
Einfach die Augen schließen und in die Musik eintauchen. Düster, melancholisch, schwerelos und bewegend. Ein absolutes Highlight, das ich mit dem Album Monument verbinden werde.

Fazit: Monument ist in Summe leider so gar nicht monumental wie der Titel vermuten lassen würde. Wenige Highlights wie „Save our Souls“– und viel Durchschnitt – ohne im Ganzen schlecht zu sein. Bonus CD richtig gut und ein Muss für Fans. Daher bewerte ich vom Album CD1 mit (7/10), CD2 mit (8/10) und die Bonus CD „Dark and Pure“ mit (9/10) Punkten.

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