Check – Diorama – Even the Devil Doesn’t Care

Diorama – Even the Devil Doesn’t Care

Vor wenigen Tagen erschien das nunmehr 8. Studioalbum von Diorama. Doch man muss schon eingefleischter Diorama Jünger sein um das Werk auf Anhieb zu mögen.

Die von Diorama gewohnte emotionale melancholische Anziehungskraft der Songs mag noch vorhanden sein – den Zugang zu diesem Album muss man sich allerdings durch ausdauerndes und intensives Hören erarbeiten. Von vielen als tiefgründig und musikalisch herausragend gefeiert habe ich bisher keinen Zugang gefunden. Vielleicht fehlt mir auch die Ausdauer.

Bisherige Werke zeichneten sich durch den genialen Mix von eingängigen Melodien, anspruchsvollen Texten, tollen Beats und der melancholischen Stimme von Torben aus. Auf dem neuen Album konnte ich keinen Track ausmachen der annähernd an frühere Highlights heranreicht. Irgendwie fehlt immer ein Element. „Hope“ ist noch eines der besten Stücke, wobei ich hier beispielsweise die Power vermisse. „The Scale“ sowie „Summit“ haben auch Potential – mit gewohnt tiefsinnigen Texten.
Gut gelungen ist der einzig deutschsprachige Song „weiss und anthrazit“ , gerade auch im zweiten Abschnitt. Nicht wegen der Sprache, sondern weil es eine sehr schöne Ballade mit Flair geworden ist.

So bleibt mein Fazit eher durchwachsen. Der große A-HA Effekt bleibt einfach aus. Fans die sich mit intellektuellem Dark Electro Flair umgeben wollen dürfen zugreifen. Neueinsteigern hingegen sollten für einen durchaus lohnenden Erstkontakt besser auf die Alben „her liquid Arms“ oder „repale“ ausweichen.

Und zum Album Titel an sich kann ich nachträglich nur bewundern wie treffend er das Werk beschreibt……
Even the Devil Doesn’t Care
(6/10)

Check – X-IN June – Hall Of Truth

Ich versuche neben den etablierten Bands immer wieder neues zu finden. X-IN June ist definitiv solch eine Neuentdeckung.
Bemerkenswert ist die für ein „Ein Mann Projekt“ ausgereifte Struktur der Songs. Alles sehr eingängig – melodiös – tanzbar und dabei nie langweilig.
Sehr beeindruckt hat mich auch die Stimmvariabilität – Ich war wirklich am zweifeln ob das alles von eine Person stammt. Die Klangfarben reichen von melodiös – dunkel – harsch verzerrt bis hin zu weiblichen Tendenzen – und das teilweise in einem einzelnen Song vereint.
Die gelungenen, sehr tanzbaren elektronischen Beats runden das Gesamtbild stimmig ab. Dabei kein stupides Elektro – sondern echtes EBM Feeling.
Besonders gut gefällt mir „The Devil“ „Trapped“ „Night Swim“ und „Greed“ – Ausreißer gibt es gar keine – bei keinem Lied habe ich das Bedürfnis FF zu drücken.

Markus Bär an sich ist kein Newcomer – Als ehemalige Mitglied von Lost Area kennt er die Szene sicher gut und das Plattenlabel Danse Macabre war auch eine gute Wahl. Durch den zweiten Platz beim Sonic Seducer Battle Of the Bands 2012 hat sich sein Können schon angedeutet

www.x-injune.com

Von mir gibt es für diesen gelungenen Einstieg beachtliche 9/10 Punkte!