Check – Blutengel „Nemesis – Best Of And Reworked“

Check – Blutengel „Nemesis – Best Of And Reworked“ 
 
Nemesis – das ist in der griechischen  Mythologie die Abrechnung – die Göttin der
ausgleichenden Gerechtigkeit. Für Blutengel steht Nemesis sinnbildlich für das
Fazit, die Zusammenfassung der bisherigen Schöpfung.
Eine Art   „Best of“ mit den Highlights der letzten 18 Jahre. Und die gewählte Zusammenstellung kann sich wirklich sehen lassen. Alle großen Hits sind vertreten. Nebenbei, hätte ich mich für Favorits entscheiden müssen, hatte ich die nahezu gleiche Auswahl getroffen. Selbst mag ich es musikalisch ja deutlich härter und tanzbarer, dennoch war und ist Blutengel über die Jahre fester Bestandteil meiner Playlist.
Seit 1998 ist Chris Pohl nun schon Mastermind von BE. In dieser
Zeit ist er weitestgehend seiner Linie treu geblieben und schafft es
gleichermaßen immer wieder seine Hits zeitgemäß wirken zu lassen. Material
wurde in diesen Jahren wahrlich genug erschaffen – mit über zehn Alben gehört Chris
zu den fleißigsten Vertretern des Genres. Folgende Tracks haben es auf das
Album geschafft:

Auf CD1 finden sich zwölf leicht überarbeitete „Reworked“ Versionen.

1. Vampire Romance (Reworked)
2. Children Of The Night (Reworked)
3. Behind The Mirror (Reworked)
4. Soul Of Ice (Reworked)
5. Die With You (Reworked)
6. Black Roses (Reworked)
7. Lucifer (Reworked)
8. Der Spiegel (Reworked)
9. Engelsblut (Reworked)
10. Weg Zu Mir (Reworked)
11. Bloody Pleasures (Reworked)
12. Reich Mir Die Hand (Reworked)

CD 2 bietet weitere 14 Hits in Original- oder in der Symphonic Version.

1. Sing
2. Asche zu Asche
3. Save Our Souls
4. You Walk Away
5. Seelenschmerz (Symphonic Version)
6. Ein Augenblick (Symphonic Version)
7. No Eternity (Piano Version)
8. Dancing In The light
9. Soultaker
10. Nachtbringer
11. The Oxidising Angel
12. Über den Horizont
13. Krieger (Electro Version)
14. Monument

Blutengel – das ist Mainstream Düster POP – in Perfektion – Das mag ein wenig abwertend klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Blutengel versteht es einfach immer wieder mit relativ einfachen Beats und eingängigen Melodien Gefühle und Stimmungen auf den Hörer zu übertragen und mit den Texten Geschichten zu erzählen. Und das gelingt meistens perfekt, da das Ohrwurmpotential enorm ist.

Fazit: 
War Blutengel schon immer so eine Art Einstiegsdroge
in die musikalisch schwarze Szene, so hat sich das Suchpotential für Newbies
mit Nemesis noch deutlich erhöht. Und das einfach durch die abwechslungsreiche
Zusammenstellung der vielen Hits und Klassiker, die die Blutengel Essenz einfach
auf den Punkt bringt. Meine Bewertung  – um den Nemesis Kreis zu schließen – liegt daher bei  9 von 10 Punkten und einer klaren Empfehlung.

Janus Cyberblog

mirrow:

Konzertbericht Blutengel 24.04.2015 Live – OMEN Tour – Alte Seilerei Mannheim

Blutengel live zu erleben ist immer etwas Besonderes. Das hat sich auch nach inzwischen ca. zehn Auftritten die ich in den letzten Jahren miterleben konnte nicht verändert. Oft im Rahmen von Festivals waren Blutengel diesmal mit Ihrem neuen Album auf der OMEN Tour unterwegs.

8 Locations in Deutschland verteilt standen auf dem Touplan und zum ersten Mal war Mannheim mit dabei. Location war die alte Seilerei in der in den letzten Jahren immer wieder regelmäßig zum Teil hochwertige Acts der Gotic Szene stattfinden, was für die Rhein-Neckar Region eine echte Bereicherung darstellt.

Konzertbeginn sollte gegen 20h sein, bereits gegen 19:30 hatte sich der ganze Außenbereich mit wartenden Fans gefüllt. Meinhard war diesmal als Vorgruppe mit auf der Tour und durfte von 20h an eine dreiviertel Stunde um die Gunst der Fans spielen was ihnen auch gut gelang.

Fotos vom Auftritt findet ihr hier.

Nach kurzweiliger Umbauphase und fast pünktlich gegen 21h startete Blutengel fulminant mit dem druckvollen Intro des OMEN Titelsongs „Sing“. Gefolgt von „The War Between Us“ und Soul of ICE.

Weiter gings mit „DEIN Gott“, dem Klassiker „Vampire Romance“ gefolgt von „Ich bin das Feuer“ und „Wir sind was wir sind“. Richtig Stimmung kam auf bei „You walked away“, „the siren“, und natürlich – „Engelsblut“ bei dem alle Anwesenden wie immer mitsingen konnten.

Nach einer kurzen Umorganisation der Bühne präsentierten uns Chris und Uli diverse als Akkustik Version interpretierte Stücke. Chris startete mit „der Regen fällt“, Uli folgte mit „Give me“. Anschließend gings weiter mit „bloody“, „save us“ sowie Ulis „Black Roses“.

So langsam näherte sich das Finale mit den weiteren Highlights „Asche zu Asche“, „Reich mir die Hand“ und als Zugabe und Verabschiedung „Monument“. Gegen 23h war Schluss und wer Lust hatte konnte noch an der anschließenden After-Show Party teilnehmen.

Weitere meiner Fotos findet Ihr hier:

Fazit.

Chris und Uli hatten keine Probleme alle Anwesenden mitzureißen. Dazu trug auch die gelungene Mischung alter Klassiker und Songs des neuen OMEN Albums bei. Klar vermisst man als Fan immer den ein oder anderen guten Song – aber wo anfangen oder aufhören? Müsste Blutengel alle guten Stücke spielen wäre der Abend noch lange nicht beendet gewesen. Mir hat gut gefallen wieder die ein oder andere Showeinlage zu sehen, die ergänzt durch die Videowand immer perfekt zum entsprechenden Song passte. Das live Gesamtpaket ist so immer ein Erlebnis.

Janus Cyberblog

Nächstes Event in der alten Seilerei ist bereits am Samstag den 2.5. im Rahmen des Super schwarzen Mannheims Suicide Commando + [x] – RX

Check – Blutengel – Omen

Check – Blutengel – Omen

16 Jahre lang bereichern Blutengel die schwarze Szene schon mit ihrem Düster-Pop. Fast zwei Jahre nach Monument erschien am Freitag, den 13. Februar das 13. Blutengel Album OMEN, wie üblich im Label out-of-line.
Wie immer sind die Erwartungen bei den Top Acts der Szene immer etwas höher angesiedelt. Das ist der Fluch des Erfolges, denn es gilt immer besser oder zumindest gleichwertig zum bisher Erreichten zu sein und gerade bei Blutengel gibt es eine hochkarätige Historie an tollen Songs.
Diesmal habe ich auch ein paar Tage länger gebraucht um mir ein Urteil bilden zu können denn nach dem ersten Durchhören war ich ein wenig enttäuscht. Die besten Stücke wurden bereits vorab ausgekoppelt, waren also schon bekannt und viel mehr Brauchbares wollte sich mir nicht gleich offenbaren. Nach mehrmaligen Hören – auch mit etwas Abstand – kristallisierte sich dann doch noch die ein oder anderen wirklich schönen Stücke heraus, welche neben den Highlights stellvertretend für dieses Album stehen werden.

Sing – absolut stark und impressiv – obwohl das Intro doch sehr an Queen We will Rock you und der Prologue an This Corrosion von den Sisters erinnert. Aber doch richtig gut gelungen und mit Abstand das beste Stück des Albums. The siren plätschert ein wenig lustlos vor sich hin.
Wir sind was wir sind – pathetisch flacher Text aber mit musikalisch starkem Refrain und Ohrwurcharakter.
Give me – Uli Goldmann – solo mit synthetischen Geigen und Klavier – ich höre ihre Stimme immer gerne.
The War beetween us und Fire in Distance hingegen sind sehr durchschnittlich und ein wenig bezeichnend fürs Album.
Dein Gott – danke – endlich mal ein klein wenig Abwechslung mit den Synthiedrums. Erinnert mich stark an Save our Souls (Monument).
Guilty – von chris in Englisch gesungen finde ich dagegen gelungen.
Der Regen fällt – tolle gefühlvolle Ballade – geht richtig unter die Haut
Ich bin das Feuer – wieder mit Standardbeat, aber wenigstens mitreißend.
Holy Blood – voller Energie – fast schon Dancefloor geeignet. Ebenso Inside of me.
Asche zu Asche gehört zu den besten Tracks des Albums.

Content CD1:
1. Prologue: Omen
2. Sing
3. The Siren
4. Wir Sind Was Wir Sind
5. Give Me
6. The War Between Us
7. Fire In The Distance
8. Dein Gott
9. Guilty
10. Save Us
11. Der Regen Fällt …
12. Ich Bin Das Feuer
13. Holy Blood
14. Asche Zu Asche
15. Bow Down
16. Elegy

Ähnlich wie beim letzten Album Monument gibt es also ein paar richtig gute Stücke, die bereits im Vorfeld erfolgreich ausgekoppelt wurden (Asche zu Asche und Sing). Ansonsten bietet der Longplayer viel Mittelmaß. Einige der Tracks konnte ich auch nach mehrmaligem Hören kaum unterscheiden. Das liegt auch daran, dass viele Songs einen Hauch zu eintönig geraten sind. Es fehlen Ecken und Kanten.
Auffälligstes Kriterium hierfür ist der ständig im Hintergrund als Untermalung säuselnde synthetische Chor gepaart mit den oft sehr einfachen unmotivierten Standard-Beats aus dem Drumcomputer.
Kaum wird dieses Muster verlassen kommen gleich richtig gute Ergebnisse heraus. Es ist natürlich auch eine Mamutaufgabe das Album (16 Titel), die Deluxe Edition (2CD‘s = 24 Titel), und eine Limited Box (3CD‘s –=29 Tracks) abwechslungsreich auf hohem Niveau zu halten. Daher wäre vielleicht etwas weniger mehr gewesen.

Highlights gibt es trotzdem. Meine sind in dieser Reihenfolge:
Sing, Der Regen fällt, Asche zu Asche, Dein Gott, und Holy Blood

Fazit:
Blutengel bleibt sich treu – Massentauglicher eingängiger Düsterpop für den eingefleischten Fan und hippen Dark-Pop Neueinsteiger gleichermaßen. Musikalisch jedoch ohne Überraschungen. Das Album ist guter Blutengel Durschnitt und bietet viel Material zum Durchhören und Entdecken
(7/10) Punkte.

Janus Cyberblog

Konzertbericht Blutengel Monument Tour 2013 – uns gehört die Nacht

Konzertbericht Blutengel Tour 2013 Monument – uns gehört die Nacht

11 Konzerte absolvierten Chris und Uli im Rahmen ihrer Monument Tour März/April 2013. Vorgruppe dieses Mal war Melotron, bis auf die letzten zwei Auftritte, die von Seelennacht supportet wurden.

Konzertbericht Ludwigsburg am 14.4.13

Vorgruppe: Seelennacht besteht seit 2008 und ist das Projekt von Marc Ziegler als Sänger, Texter und Songschreiber, vervollständigt durch Matthias Lasowski als Livekeyboarder. Die Musik ist geprägt von Gothic, Elektro und Dark Wave Einflüssen.


Seelennacht

Für Seelennacht war es auf jeden Fall eine Chance sich zu präsentieren, denn ihre Musik ist Artverwand zum Stil von Blutengel und so findet vielleicht der ein oder andere Blutengel Fan auch gefallen an den Stücken von Seelennacht. Selbst optisch gibt es eine Annäherung. So könnte Chris Pohl vor 15 Jahren ausgesehen haben. Musikalisches Potential ist auf Jeden Fall vorhanden.

Blutengel
Pünktlich um 21h startete die Show. Da ich Blutengel jetzt auf verschiedenen Touren und Festivals jetzt zum sechsten Mal sah, hatte ich an den Ablauf keine großen Erwartungen.


Uli

Allerdings ein wenig Neugier war vorhanden da Blutengel angekündigt hatten, dass es auf dieser Tour große Veränderungen geben sollte. Und die gab es auch. Die Musik kam diesmal nicht vom Band sondern von einer Band ;-). Besonders erwähnenswert das Schlagzeug welches dass Gesamtbild optisch und musikalisch deutlich aufwertete. Zudem Unterstützung durch Klavier/Keyboard bzw. Violine und Cello.
Letztere sind eine Folge des Gothic meets Klassik Festivals letztes Jahr in Leipzig. Die dort gesammelten Erfahrungen und die positive Resonanz hat alle Bands die daran teilgenommen haben schwer beeindruckt. Umgesetzt hatte dies Blutengel bereits in der Limited Box Edition des Albums Monument auf der eine Bonus CD mit fünf klassisch umgesetzte Blutengel Songs zu finden waren. Die Integration zumindest für die aktuelle Tour war eine logische Konsequenz.


Chris

Die sonst so spektakuläre Bühnenshow hingegen fiel etwas dezenter aus. Es mag auch an der kleinen Bühne in der Rockfabrik in Ludwigsburg gelegen haben, die keine Pyrotechnik erlaubt, aber auch generell verlief es im Vergleich mit früheren Shows etwas schlichter und Blutengel untypisch sehr unblutig.


Live Concept Girls

Dennoch war das Gesamtpaket – gerade auch mit der erweiterten instrumentalen Unterstützung sehr stimmig. Blutengel ist live einfach immer sehenswert.


Blutengel

Titelfolge: Nachtbringer – Run Away – Willst Du – Vampire Romance – All These Lies – Deine Welt – Das andere Ich – Die with you – What you get – Behind the Mirow – Lucifer – Uns gehört die Nacht – Reich mir die Hand – SOS – You walk Away – Kinder dieser Stadt – ein Augenblick (klassische Version) – no eternity (klassische Version) – Bloody Pleasures – Engelsblut – Monument

Janus Cyberblog

Check – Blutengel – Monument (Deluxe Edition)

Check – Blutengel – Monument (Deluxe Edition)

Chris Pohl begleitet die Szene jetzt schon seit langem und ist mit Blutengel in den letzten 15 Jahren zu einer festen Größe geworden. Düster Pop vom Feinsten und für viele eine Art ‚Einstiegsdroge‘ in die schwarze Szene. Gerade auf Festivals oder on Tour ist Pohls Musik und die zugehörige Bühnenshow immer ein Highlight. Das neue Album „Monument“ ist im Februar 2013 wie gewohnt im Independent-Label Out of Line erschienen.

Eine Woche habe ich mir Zeit gelassen, um dieses Album in der „Deluxe Edition“ ausgiebig zu erkunden.
CD 1 ist gut hörbar – aber ohne Tiefgang, die besten Lieder sind die zwei bereits vorab ausgekoppelten MCD‘s – You walk away gut und „Save our Souls“. Letzteres ist ein echtes Meisterwerk. Ganz passabel finde ich noch „Kinder dieser Stadt“. Der Rest ist okay – teilweise sehr poppig, Mainstream ohne Ecken und Kanten. Das macht die Lieder aber auch austauschbar. Gleiches gilt für die Texte. Oft habe ich das Gefühl die gleichen sich wiederholenden Schlagwörter zu vernehmen.

Dass Henning Verlage als neuer Produzent dieses Album produziert hat treibt mir in diesem Zusammenhang ein wenig die Sorgenfalten auf die Stirn. Nein Chris – ich gönne dir jeden Erfolg aber wir wollen dich nicht auch noch im Musikantenstadl sehen… Erinnere dich an deinen Song „Anders sein“ und bleib das auch. Vielleicht ist meine Sorge auch völlig unbegründet und die Zukunft bringt mehr wie „Save our Souls“ was eine echte Weiterentwicklung darstellen würde.
Auf CD 2 vermag ich deutlich mehr Blutengel in authentischer Form zu entdecken. Hier sind sie die Ohrwürmer, die man auf CD1 vergeblich sucht. Besonders gelungen: „A place called Home“, „Tod Sünde“ und „Königin der Nacht“. Eigentlich lohnen sich fast alle Tracks.

Der Deluxe Edition liegt noch eine 3. CD bei. Blutengel Dark & Pure. Sie enthält fünf Piano Versionen von Blutengel Klassikern. Und diese CD ist wirklich herausragend.
Einfach die Augen schließen und in die Musik eintauchen. Düster, melancholisch, schwerelos und bewegend. Ein absolutes Highlight, das ich mit dem Album Monument verbinden werde.

Fazit: Monument ist in Summe leider so gar nicht monumental wie der Titel vermuten lassen würde. Wenige Highlights wie „Save our Souls“– und viel Durchschnitt – ohne im Ganzen schlecht zu sein. Bonus CD richtig gut und ein Muss für Fans. Daher bewerte ich vom Album CD1 mit (7/10), CD2 mit (8/10) und die Bonus CD „Dark and Pure“ mit (9/10) Punkten.

Janus Cyberblog

Check – Blutengel – Save Our Souls

Blutengel – Save Our Souls
Save our Souls – das kann bei der neuen Single von Blutengel durchaus wörtlich genommen werden. Chris Pohl hat mal wieder ordentlich vorgelegt und macht Lust auf die kommende CD. SOS ist neu – auch stilistisch. Blutengel bleibt zwar dem Düster Pop treu, kombiniert da Ganze aber zusätzlich mit kraftvollen rockigen Beats und verzerrten Vocals. Sehr eingängig und richtig gut gelungen. Das zugehörige Video ist bereits auf Youtube verfügbar. Wie gewohnt setzt Blutengel auf die Macht optischer Eindrücke – auch hier mit Erfolg. Schaut mal rein…

Erwähnenswert ist auch noch der von Ulli gesungene Track „What You Get“ der sich wie zwei Remixe von SOS noch auf der Single befindet.
Ich freue mich auf mehr und gebe schon mal 9/10 Punkte.

Gothic meets klassik – Festival – 10/11.11.2012 in Leipzig.

Gothic meets Klassik

Am ersten Tag im Haus Auensee die Bands CHROM, Rabia Sorda, Staubkind, Blutengel und VNV Nation in gewohnter Bandbesetzung und herkömmlichem Repertoire.

Der zweite Tag Staubkind, Blutengel und VNV Nation (Ronan Harris) ohne Band, neu arrangiert mit Symphonieorchester im Gewandhaus Leipzig.

Nachdem bereits Anfang des Jahres die Tickets in den Verkauf kamen, vergingen nur wenige Wochen bis die Veranstaltung für den zweiten Festival Tag restlos ausverkauft war. Die Nachfrage im In- und Ausland war enorm – die Erwartungen an das Event auch.

1. Festival Tag. 10.11.12 Haus Auensee
Der erste Tag startete im Haus Auensee – schönes Gebäude aus dem Anfang des 20 Jahrhunderts. Bis 2500 Besucher soll die Halle laut Wikipedia fassen können – und die waren gefühlt auch da (um nicht zu sagen es war sehr sehr voll).

CHROM
Stimmlich leichte Schwächen in der Live Performance sind immer hörbar, dennoch macht ihre melodiöse aber tanzbare Musik viel Spaß. War das perfekte Warm UP für den Abend.

Rabia Sorda
Laut, frech und wie immer sehr charismatisch spielte Erk Aicrag sein Programm. Auch eines meiner Lieblingslieder von ihm „Out of Control“ fehlte nicht. Dennoch empfand ich seinen Auftritt in Summe diesmal als anstrengend. Der Funke wollte nicht so recht übergreifen.

Staubkind
Nach Rabia Sorda gab es zur Erholung auch gleich die zart-harten Klänge von Staubkind. Ich nutzte die Gelegenheit für eine kurze Pause. Was ich an Applaus aus der Halle vernahm, lässt mich mutmaßen, dass auch Fans von Staubkind mit im Saal waren.

Blutengel
Gewohnt professionell und ansprechend umgesetzt – die Show ist für Newbies ein absolutes Muss. Sollte man mal gesehen haben. Nach dem fünften Mal in den letzten Jahren empfinde ich es als nicht mehr so spektakulär. Muss es aber auch nicht sein – die Musik ist immer noch klasse und ideal zum mitsingen. Schade ist, dass Anja Milow nicht mehr mit dabei war. Sie war optisch eine absolute Bereicherung. Offizielle Infos zur Trennung von Blutengel findet Ihr hier.

VNV Nation
Ronan Harris und seine Band schafften es immer die Menge mitzureißen. Auch diesmal waren sie zu Recht das Highlight des Abends. Allerdings war es vor der Bühne so voll, dass man sich kaum zur Musik bewegen konnte. Und das fällt bei Control oder Epicentre schon sehr schwer.

2. Festival Tag. 11.11.12 Gewandhaus

Bereits gegen 18h öffnete das Gewandhaus seine Tore. Die Vorplatz war bereits von hunderten Besuchern in schwarz gehüllt…. Gedeckte Farben ist das Gewandhaus ja sicherlich gewöhnt, aber diesmal war alles noch etwas dunkler. Vom einfachen schwarzen Outfit bis hinzu aufwendigen Kostümen war alles vertreten.

Punkt 19h betrat das Orchester unter Beifall den Saal – kurz darauf eröffnete Staubkind offiziell die Veranstaltung. Die Titel waren bei Staubkind kein großes Geheimnis mehr, da bereits vor zwei Monaten seine aktuelle CD mit einer entsprechenden Auswahl erschien. Live wirkten die ausgewählten Stücke dennoch viel stärker. „Wenn Du schläfst“, sowie „Kannst Du Mich Seh’n“ waren dabei seine besten Songs. Louis Manke hatte allerdings Mühe gegen die Klangfülle des Orchesters anzukommen. Das lag einerseits an seiner Stimme als auch an der Tonmischung, die allgemein den Stimmen etwas mehr Power hätte verleihen können.

Blutengel: Als einziger der Hauptakteure musste sich Chris Pohl in seiner Kleidungswahl nicht umstellen – er erschien wie gewohnt im Anzug. Ulrike Goldmann entschied sich sinniger Weise für ein aufwendiges blutrotes Abendkleid. Titel waren u.a. Nachtbringer – Über den Horizont – Behind the Mirrow – Die for YOU – Reich mir die Hand und Seelenschmerz.

Nach der Pause betrat VNV Nation, Ronan Harris im für Ihn ungewohnten Anzug die Bühne. Man sah im förmlich an, wie aufgeregt er war. 2000 Augenpaare blickten nur auf ihn in voller Erwartung.
Ich war überrascht wir gut seine Stimme mit dem Orchester harmonierte. Gerade bei VNV war ich sehr skeptisch gewesen wie die klassische Umsetzung gelingen würde. Aber gerade seine Stimme passte hervorragend. NOVA – LEGION – SOLITARY – FURTHER – STANDING – ILLUSION – BELOVED.

Die Songs waren allesamt toll gewählt und arrangiert und Ronan sang mit geschlossenen Augen aus tiefster Seele seine Texte. Das Publikum bedankte sich dafür nach jedem Lied ausgiebig.

Sichtlich emotional berührt von all dem „never ending“ Applaus und den Standing Ovations bedankte er sich für diesen Moment – von dem nach eigenen Aussagen schon seit langem geträumt habe.

Der Applaus wollte wirklich einfach nicht enden – und so gab es noch eine Zugabe die aus Mangel an eingeübten Stücken eine Wiederholung von „Standing“. Ich bin mir sicher – das Gewandhaus hat so ein enthusiastisches Publikum sicher lange nicht mehr gesehen.

Zum Abschluss wäre noch schön gewesen wenn alle Bands vereint ggf. mit den Organisatoren die Bühne aufgesucht hätten – das hätte das Event harmonischer ausklingen lassen.
Alles in allem war der Abend für die Zuschauer und Akteure eine interessante neue Erfahrung die vor der grandiosen Kulisse vom Zauber des Momentes lebte. Ich bin froh bei der Premiere dabei gewesen zu sein – auch da mit Blutengel und VNV meine Lieblingsbands spielten.

Im nächsten Jahr wird es zur gleichen Zeit eine Fortsetzung des Festivals mit neuen Acts geben. Genaues steht aber noch nicht fest. Ich werde nicht nochmal dabei sein – aber die vielen schönen Eindrücke bleiben in Erinnerung.