Check – Boytronic – Jewel

 

Ja es ist schon etwas her, dass man den Namen Boytronic vernommen hat. In Erinnerung vorwiegend verbunden mit Ihrem Megahit „YOU“ aus dem Jahre 1983 als sie zu den besten deutschen Vertretern der Syntypop Welle gehörten. Vorwiegend in den Achtzigern und Neunzigern produzierte die Band etliche Alben bis es 2006 mit dem letzten Longplayer „Dependence“  still um die Formation wurde.

Um so überraschender ist jetzt in mehrfacher Hinsicht jetzt das Comeback. Einerseits verwundert die Lange Zeitdauer seit ihrem letzten Album – die Jungs wollen es wohl jetzt noch einmal wissen – andererseits überrascht auch das herausgekommene phänomenale Ergebnis.

Tracklist:

1. Time After Midnight
2. The Universe
3. Mad Love
4. Share
5. My Baby Lost Its Way
6. Jewel
7. Dark Passion
8. Free To Love
9. Big Hands For The Dreamers
10. Disco City
11. New Year‘s Day

„Jewel“ hat kaum Schwächen – die Zusammenstellung ist gelungen und sehr ausgewogen – tolle Melodien und die sehr eingängige Stimme des neuen Sängers James Knights kombiniert mit schönen vielen Syntpop Samples verzaubern und ziehen einen gleich in Ihren Bann.

Gelegentlich kann man sich des Eindrucks nicht verwehren Sequenzen aus alter Depeche Mode Songs zu vernehmen. Ein wenig Retro Charme ist definitiv mit dabei und sicher auch gewollt  – der ein oder andere Track hätte so auch in den Achtzigern funktioniert – aber das Ergebnis stimmt einfach und ist auch heute wunderbar hörbar.

Meine Lieblingssongs sind „Time after Midnight“, das wunderschöne melancholische „My Baby Lost Ist Way“, das düstere „Dark Passion“ und zuletzt “New Year‘s Day“

Fazit: Ein tolles ausgewogenes Album. Nach mehrmaligen Anhören wird zwar doch eine kleine Schwäche des Albums erkennbar. Ihm fehlen ein wenig die Ecken und Kanten, vielleicht auch die große Innovation. Aber vielleicht ging es darum auch gar nicht – sondern einfach nur um wunderschönen Synthpop – und dieses Ziel wurde erreicht.  Daher ist das Album für mich eines der besten Synthpop Alben 2017. (9/10)

Janus Cyberblog

 

Mirrow: http://januscyber.blogspot.de/2017/11/check-boytronic-jewel.html

 

Check – OMNIMAR – Poison

Check – OMNIMAR – Poison

Die russische Independent Szene wächst und gedeiht was man an der Vielzahl von Veröffentlichungen aus allen Gothic Stilrichtungen erahnen kann. OMNIMAR  ist einer der vielen Bands die in den letzten Jahren dabei entstanden ist. OMNIMAR selbst gehört dabei schon zu den etablierten Vertretern und ist bereits seit 2011 aktiv. Aktuelle Bandmitglieder sind Maria Mar, Alex Vrt und Oleg Xaler



Am 18.5.17 wurde das neue Album „Poison“ released. Während vergangene Werke in russisch, sogar teilweise in deutsch gesungen werden wird das neue Werk komplett in englisch dargebracht und wurde von Dark Tunes professionell produziert.

Wirklich gelungen und, etwas synthpoplastig, und sehr tanzbar ist der Track „Boom Boom“ zu dem auch gleich ein Video released wurde.

hier die gesamte Trackliste:

1. Poison (1:40)
2. I Go On on My Own (4:06)
3. Out of My Life (5:55)
4. I Wanna Know Now (4:15)
5. Boom Boom (3:25)
6. 40 Steps (4:45)
7. Jimmy (3:25)
8. Sadizm (English Version) (3:39)
9. Happy Ending (4:12)
10. Hungry (3:19)
11. Release Me (3:54)

Bereits im Dezember wurde „Out of my Life“ ausgekoppelt


Inzwischen ist das Album direkt auf Platz 8. der DAC (Deutsche Alternative Charts) eingestiegen.

Meines Erachtens verdient.  Abwechslungsreiche Tracks mit Ohrwurmcharakter – professionelle Videos.

Aber fast schon ein wenig zu perfekt und glatt.  Für meinen Geschmack hätten noch ein paar Ecken und Kanten den Songs noch mehr Stärke verliehen.

Aber ich bin dennoch sicher – das Gesamtpaket kommt bereits so an. Meine Wertung (7/10)

Janus Cyberblog

Mirrow unter: http://januscyber.blogspot.de/2017/05/check-omnimar-poison.html

Check – Mesh – Looking Skyward

Check – Mesh – Looking Skyward

 

Die zwei Jungs aus Bristol sind inzwischen eine feste Größe
in der Synthpop Welt. Sie treffen mit Ihrer Musik genau den Geschmack der
stetig wachsenden Fangemeinde.  Einfache,
mitreißende Beats, eingängige Melodien mit enormen Ohrwurmpotential und die
einprägsame Stimme von Mark Hockings schaffen den unverwechselbaren MESH Stil.
Drei Jahre nach ihrem herausragenden  Album „Automation Baby“ liefern Mark Hockings
und Richard Silverton jetzt ihr neues Werk „Looking Skyward“ab. Darin enthalten die daraus bereits im Sommer ausgekoppelte Single – Kill Your Darlings.

Bereits der erste Track – My Protector – ist ein perfekter Einstieg ins Album. So kennt und erwartet man Mesh. Tactile und The Last One Standing sind schön anzuhören können aber nicht überzeugen. Gilt leider auch für The Traps We Made. Alles einen Tick zu soft und weichgespült.

 

Ganz anders wieder Kill Your Darlings – Nicht ohne Grund bereits im Vorfeld ausgekoppelt – gehört zu den besten Stücken des Albums – gewohnt gut.  Runway – Interessant – aber
musikalisch sehr eintönig. Gilt eigentlich auch für Before this World Ends – dennoch
punktet die  Ballade mit der tollen Stimme von Mark.

Ansonsten erwähnenswert noch the Fixer mit einer tollen Mischung aus eingängiger Melodie und mitreißenden Beats. Ausreißer, also ganz schlechte Songs gibt es gar nicht. Alles ist sehr glatt und angenehm hörbar. Aber genau das ist auch die Schwäche des Albums. Bis auf die oben positiv erwähnten  Songs plätschert Song für Song ohne großen WOW-Faktor vor sich hin.

 

Tracklist:

1. My Protector
2. Tactile
3. The Last One Standing
4. The Traps We Made
5. Kill Your Darlings
6. Iris
7. Runway
8. Before This World Ends
9. Two+1
10. The Ride
11. There Must Be A Way
12. The Fixer
13. Once Surrounded

Fazit: Mesh bleibt sich mit Looking Skyward treu – Synthpop gekonnt umgesetzt, aber ohne große Überraschungen. Schön anzuhören, einige Highlights, erreicht aber nicht das Niveau und die Klasse des Vorgängeralbums.   (7/10 Punkte)

Mesh auf Tour!
Mit dem neuen Album und vielen weiteren Hits im Gepäck…
20.09.2016 Köln, Essigfabrik
21.09.2016 Zurich, X-Tra Limmathaus
22.09.2016 München, Backstage
23.09.2016 Erfurt, HSD
24.09.2016 Frankfurt, Das Bett
26.09.2016 Nürnberg, Hirsch
27.09.2016 Berlin, Postbahnhof
28.09.2016 Hamburg, Klubsen
29.09.2016 Hannover, Musikzentrum
30.09.2016 Dresden, Kleinvieh
01.10.2016 Mannheim, Alte Seilerei
02.10.2016 London, The Garage

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Janus Cyberblog

Check – Junksista – American Love Story (EP)

Check – Junksista – American Love Story (EP)


 

 
Normalerweise rezensiere ich selten EP‘s, aber für das hier vorliegende Exemplar mach ich gerne eine Ausnahme. Zum einen  weil aufgrund des Umfangs und der Anzahl der Titel Junksista schon fast ein kleines Album geliefert hat und zum anderen weil auf meiner Suche nach neuem erwähnenswertem selten der WOW Factor so hoch war.
Junksista produzierte dieses mini Album als Soundtrack für den Horror-Kurzfilm „American Love Story“ (2015) von Regisseur Timur Örge und lies sich entsprechend von den Bilden und Stimmungen des Videos inspirieren, was sich in den einzelnen Songs abbildet. Wer sich das ganze ansehen will – das Video bette ich unten am Ende des Berichtes mit ein.
Diana aka Junksista gründete das gleichnamige Projekt 2006, dazu stieß Boog 2010 als Musiker und Produzent. Von der Stilrichtung am ehesten einzuordnen als electro Pop, kombiniert mit eingängigem Sprechgesang. Die Texte gerne sexuell provokant gewählt.– musikalisch innovativ aber immer etwas sperrig und andersartig. Tendenziell also kein Mainstream und gerade das macht den Charme von Junksista aus.
Mit American Love Story hat das Ganze noch einen Dark Touch bekommen. Sensationell ist „Trust no Bitch“. Beim Hören habe ich immer einen riesigen Club vor Augen in dem sich hunderte zu den lässigen ober doch extrem tanzbaren Rhythmen bewegen –  Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Video noch nicht gesehen welches thematisch etwas anders argumentiert 😉
Weitere Videos, auch von Junksista findet ihr in meiner >> EBM Dark Electro NDH Industial Gothic Videos<< Playlist
Auch die anderen Tracks des Albums sind gelungen. Rage und ist noch hervorzuheben – etwas ruhiger „Ain’t Good for Me“ und sehr lässig „Constant Vibration“. Insgesamt recht abwechslungsreich obwohl Dianas Sprechgesang wie bei fast allen Junksista Songs sehr dominant prägend ist.
Tracks:
1.Trust No Bitch (4:14)
2. Rage (3:43)
3. Ego (3:24)
4. Gift (2:54)
5. Ain’t Good for Me (4:15)
6. Constant Vibration (3:46)
7. The Proposal (2:43)
8. Trust No Bitch (Simon Carter Remix) (4:55)
9. Rage (Kant Kino Disco Remix) (3:47)
10. Trust No Bitch (Diffuzion Remix) (4:38)
11. Trust No Bitch (Avarice In Audio Remix) (4:31)
12. Trust No Bitch (Flesh Eeating Foundation Remix) (4:29)
13.
Trust No Bitch (Acylum Remix) (4:09)
Abgerundet wird die EP noch von diversen Remixen von „Trust no bitch“ und „Rage“. Abgesehen von der original Version, die mir doch am besten gefällt ist hier noch die fast technoide Version von Simon Carter hervorzuheben.

 

Fazit: Außergewöhnlich – eingängig cool – tanzbar – das gilt in erster Linie für den Song „Trust no Bitch“ –  der Dark Touch steht Junksista extrem gut – Auch sonst eine ausgewogene Ep – natürlich als Soundtrack eng verbunden mit dem Kurzfilm.  Für mich eine Licht in der Dunkelheit und daher gibt es 8 von 10 Punkten.

Janus Cyberblog

Check – Blutengel „Nemesis – Best Of And Reworked“

Check – Blutengel „Nemesis – Best Of And Reworked“ 
 
Nemesis – das ist in der griechischen  Mythologie die Abrechnung – die Göttin der
ausgleichenden Gerechtigkeit. Für Blutengel steht Nemesis sinnbildlich für das
Fazit, die Zusammenfassung der bisherigen Schöpfung.
Eine Art   „Best of“ mit den Highlights der letzten 18 Jahre. Und die gewählte Zusammenstellung kann sich wirklich sehen lassen. Alle großen Hits sind vertreten. Nebenbei, hätte ich mich für Favorits entscheiden müssen, hatte ich die nahezu gleiche Auswahl getroffen. Selbst mag ich es musikalisch ja deutlich härter und tanzbarer, dennoch war und ist Blutengel über die Jahre fester Bestandteil meiner Playlist.
Seit 1998 ist Chris Pohl nun schon Mastermind von BE. In dieser
Zeit ist er weitestgehend seiner Linie treu geblieben und schafft es
gleichermaßen immer wieder seine Hits zeitgemäß wirken zu lassen. Material
wurde in diesen Jahren wahrlich genug erschaffen – mit über zehn Alben gehört Chris
zu den fleißigsten Vertretern des Genres. Folgende Tracks haben es auf das
Album geschafft:

Auf CD1 finden sich zwölf leicht überarbeitete „Reworked“ Versionen.

1. Vampire Romance (Reworked)
2. Children Of The Night (Reworked)
3. Behind The Mirror (Reworked)
4. Soul Of Ice (Reworked)
5. Die With You (Reworked)
6. Black Roses (Reworked)
7. Lucifer (Reworked)
8. Der Spiegel (Reworked)
9. Engelsblut (Reworked)
10. Weg Zu Mir (Reworked)
11. Bloody Pleasures (Reworked)
12. Reich Mir Die Hand (Reworked)

CD 2 bietet weitere 14 Hits in Original- oder in der Symphonic Version.

1. Sing
2. Asche zu Asche
3. Save Our Souls
4. You Walk Away
5. Seelenschmerz (Symphonic Version)
6. Ein Augenblick (Symphonic Version)
7. No Eternity (Piano Version)
8. Dancing In The light
9. Soultaker
10. Nachtbringer
11. The Oxidising Angel
12. Über den Horizont
13. Krieger (Electro Version)
14. Monument

Blutengel – das ist Mainstream Düster POP – in Perfektion – Das mag ein wenig abwertend klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Blutengel versteht es einfach immer wieder mit relativ einfachen Beats und eingängigen Melodien Gefühle und Stimmungen auf den Hörer zu übertragen und mit den Texten Geschichten zu erzählen. Und das gelingt meistens perfekt, da das Ohrwurmpotential enorm ist.

Fazit: 
War Blutengel schon immer so eine Art Einstiegsdroge
in die musikalisch schwarze Szene, so hat sich das Suchpotential für Newbies
mit Nemesis noch deutlich erhöht. Und das einfach durch die abwechslungsreiche
Zusammenstellung der vielen Hits und Klassiker, die die Blutengel Essenz einfach
auf den Punkt bringt. Meine Bewertung  – um den Nemesis Kreis zu schließen – liegt daher bei  9 von 10 Punkten und einer klaren Empfehlung.

Janus Cyberblog

mirrow:

Check – Blutengel – Omen

Check – Blutengel – Omen

16 Jahre lang bereichern Blutengel die schwarze Szene schon mit ihrem Düster-Pop. Fast zwei Jahre nach Monument erschien am Freitag, den 13. Februar das 13. Blutengel Album OMEN, wie üblich im Label out-of-line.
Wie immer sind die Erwartungen bei den Top Acts der Szene immer etwas höher angesiedelt. Das ist der Fluch des Erfolges, denn es gilt immer besser oder zumindest gleichwertig zum bisher Erreichten zu sein und gerade bei Blutengel gibt es eine hochkarätige Historie an tollen Songs.
Diesmal habe ich auch ein paar Tage länger gebraucht um mir ein Urteil bilden zu können denn nach dem ersten Durchhören war ich ein wenig enttäuscht. Die besten Stücke wurden bereits vorab ausgekoppelt, waren also schon bekannt und viel mehr Brauchbares wollte sich mir nicht gleich offenbaren. Nach mehrmaligen Hören – auch mit etwas Abstand – kristallisierte sich dann doch noch die ein oder anderen wirklich schönen Stücke heraus, welche neben den Highlights stellvertretend für dieses Album stehen werden.

Sing – absolut stark und impressiv – obwohl das Intro doch sehr an Queen We will Rock you und der Prologue an This Corrosion von den Sisters erinnert. Aber doch richtig gut gelungen und mit Abstand das beste Stück des Albums. The siren plätschert ein wenig lustlos vor sich hin.
Wir sind was wir sind – pathetisch flacher Text aber mit musikalisch starkem Refrain und Ohrwurcharakter.
Give me – Uli Goldmann – solo mit synthetischen Geigen und Klavier – ich höre ihre Stimme immer gerne.
The War beetween us und Fire in Distance hingegen sind sehr durchschnittlich und ein wenig bezeichnend fürs Album.
Dein Gott – danke – endlich mal ein klein wenig Abwechslung mit den Synthiedrums. Erinnert mich stark an Save our Souls (Monument).
Guilty – von chris in Englisch gesungen finde ich dagegen gelungen.
Der Regen fällt – tolle gefühlvolle Ballade – geht richtig unter die Haut
Ich bin das Feuer – wieder mit Standardbeat, aber wenigstens mitreißend.
Holy Blood – voller Energie – fast schon Dancefloor geeignet. Ebenso Inside of me.
Asche zu Asche gehört zu den besten Tracks des Albums.

Content CD1:
1. Prologue: Omen
2. Sing
3. The Siren
4. Wir Sind Was Wir Sind
5. Give Me
6. The War Between Us
7. Fire In The Distance
8. Dein Gott
9. Guilty
10. Save Us
11. Der Regen Fällt …
12. Ich Bin Das Feuer
13. Holy Blood
14. Asche Zu Asche
15. Bow Down
16. Elegy

Ähnlich wie beim letzten Album Monument gibt es also ein paar richtig gute Stücke, die bereits im Vorfeld erfolgreich ausgekoppelt wurden (Asche zu Asche und Sing). Ansonsten bietet der Longplayer viel Mittelmaß. Einige der Tracks konnte ich auch nach mehrmaligem Hören kaum unterscheiden. Das liegt auch daran, dass viele Songs einen Hauch zu eintönig geraten sind. Es fehlen Ecken und Kanten.
Auffälligstes Kriterium hierfür ist der ständig im Hintergrund als Untermalung säuselnde synthetische Chor gepaart mit den oft sehr einfachen unmotivierten Standard-Beats aus dem Drumcomputer.
Kaum wird dieses Muster verlassen kommen gleich richtig gute Ergebnisse heraus. Es ist natürlich auch eine Mamutaufgabe das Album (16 Titel), die Deluxe Edition (2CD‘s = 24 Titel), und eine Limited Box (3CD‘s –=29 Tracks) abwechslungsreich auf hohem Niveau zu halten. Daher wäre vielleicht etwas weniger mehr gewesen.

Highlights gibt es trotzdem. Meine sind in dieser Reihenfolge:
Sing, Der Regen fällt, Asche zu Asche, Dein Gott, und Holy Blood

Fazit:
Blutengel bleibt sich treu – Massentauglicher eingängiger Düsterpop für den eingefleischten Fan und hippen Dark-Pop Neueinsteiger gleichermaßen. Musikalisch jedoch ohne Überraschungen. Das Album ist guter Blutengel Durschnitt und bietet viel Material zum Durchhören und Entdecken
(7/10) Punkte.

Janus Cyberblog

Check – Rotersand – Truth Is Fanatic Again

Check – Rotersand – Truth Is Fanatic Again

So ganz richtig ist es ja nicht wenn man beim gerade erschienen Album „Truth Is Fanatic Again“ vom neuen Album von Rotersand spricht. Bereits 2003 veröffentlichten die drei Jungs aus Gelsenkirchen ihr Debutalbum „Truth Is Fanatic“. Was also steckt hinter der Neuauflage? Die Idee war wohl einerseits den alten Songs ein zeitgemäßes Erscheinungsbild zu verpassen und andererseits prägenden externen Szeneeinflüssen und anderen Bands die Gelegenheit zu geben daran aktiv mitzuwirken. Das aktuelle Werk bietet alle Tracks des Originalwerkes, zusätzlich spendierten uns Rotersand als Add-On drei neue Songs.
Bei der Neuinterpretation der ursprünglichen Tracks bzw. den Remixen halfen eine Menge namhafter Acts aus der Szene. So finden sich beispielsweise Bearbeitungen von SOLITARY EXPERIMENTS, VNV NATION, AESTHETIC PERFECTION, Thomas Rainer/NACHTMAHR uvm. auf dem Album.

Tracklist:
1. Electric Elephant
2. Truth Is Fanatic Again (feat. Mark Jackson of VNV Nation)
3. Almost Violent (Deliverance Remix by Solitary Experiments)
4. Content Killer (Refreshed feat. Thomas Rainer) – Rotersand / Rainer, Thomas
5. Electronic World Transmission (Ionnokx Remix)
6. The Fire (Pre/Verse Recreation)
7. Social Distortion (Ron Spank Remix feat. Fräulein Plastique and Gentleman Junkie)
8. One Level Down (Amnistia Version)
9. Merging Oceans (Neuroticfish Remix)
10. Lifelight (feat. Aesthetic Perfection) – Rotersand / Aesthetic Perfection
11. Move On (feat. Florian Schäfer of Noyce TM) – Rotersand / Schäfer, Florian
12. Sonic Agony (Relentless Edit)
13. Hush (Remodelled)
14. Not About You
15. The Chase

Was dabei herausgekommen ist kann sich durchaus hören lassen. Das Ergebnis ist weitestgehend TOP und durch die Vielzahl der mitwirkenden Künstler, die den Werken ihren Stempel aufgedrückt haben enorm abwechslungsreich. Es scheint wirklich von Vorteil gewesen zu sein nicht neu zu komponieren, sondern nur auf zeitgemäße Umsetzung/Interpretation achten zu müssen. Dazu passt allerdings auch, dass die drei neuen Tracks von Rotersand nicht zu den besten des Albums gehören. Der bereits vorab als Single ausgekoppelte „Electric Elephant“ ist ok, aber sicher kein Meilenstein. Auch „Not about you“ und „the chase“ wirken verglichen mit dem Rest etwas fade.

Ansonsten Synthpop und Electro in Perfektion.Es scheint als hätten sich alle Mitwirkenden richtig Mühe gegeben. Die Songs sind perfekt arrangiert, melodisch, super eingängig und in den meisten Versionen in mitreißende Beats eingebettet. Den einen oder anderen Remix werden wir daher sicher längerfristig auch auf dem Dancefloor präsentiert bekommen.

Meine persönlichen Highlights sind die Tracks „Merging Oceans“ – für mich ein absolut typischer Rotersand Klassiker und „Truth is Fanatic Again“. (feat. Mark Jackson of VNV Nation)
Unbedingt erwähnenswert und durch den weiblichen Sprechgesang von Fräulein Plastique ein wenig im Stil von Anne Clark auch „Social Distortion“ (Ron Spank Remix feat. Fräulein Plastique..) sowie „One Level Down“ (Amnistia Version) mit echtem EBM Feeling.

Fazit: Rotersand gehört seit langem zum Besten der deutschen Electro Szene. Dieses alte/neue Album bestätigt diesen Anspruch und zeigt auch das Recyceln sich wirklich lohnen kann. Sehr eingängig und durch die vielen externen Einflüsse doch abwechslungsreich. Für alte und neue Fans von Rotersand, sowie alle die Elektronische Musik mögen eine klare Empfehlung. Fazit: 8/10 Punkte.

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Check – [X]-RX – Crank It Up

Check – [X]-RX – Crank It Up

‚Crank It Up‘ heißt das gerade erschienen vierte Album des Kölner Duo’s [X]-RX. Bereits nach einem kurzen Intro startet der namensgebende Song voller Energie und zeigt dem Hörer gleich die Richtung zur Tanzfläche. Des weiteren richtig gut und mitreißend sind auch noch „To Hell“ und „High“. Auch die reale clubtauglichkeit von „All the Bitches“ konnte ich bereits erfolgreich testen.
Nach ein paar Hördurchgängen hat man das ganze Album verinnerlicht – Ausschuss gibt es nicht, selbst die instrumentalen Tracks (Owls, Dead Hands, Wipe Down this) passen gut in das Gesamtbild.

Mir gefällt besonders, dass neben der kompromisslosen Tanzbarkeit auch richtiges EBM Feeling die Songs durchdringt. Das ist hauptsächlich der Stimme von Pascal Beniesch zu verdanken, die düster, aggressiv aber vor allem voller Charisma rüberkommt, z.B. in „the Man with the Gun“. Das unterscheidet das Album auch ein wenig von seinen Vorgängern. Ein Hauch weniger Techo, aber dafür mehr Seele.

01. Intro
02. Crank It Up
03. Emergency
04. Owls
05. A To A And D To D
06. High
07. The Man With The Gun
08. To Hell
09. Dead Hands
10. All The Bitches (Like [X]-RX) (Edit)
11. Underground
12. Wipe Down This (Edit)

Die Texte weiterstgehend in Englisch gesungen, sind einfach strukturiert und enthalten viele oft martialische Schlagwörter, die schnell verinnerlicht werden. Zusammen mit einem dadurch eingängigen Refrain entwickelt sich auch ein gewisses Mitgröhlpotential das sicher international gut funktioniert.

Musikalisch ist das alles sicher nichts für den 08/15 Hörer, aber gerade das will [X]-RX auch nicht liefern. Dazu passt das Text-Statement des einzig in deutsch gesungenen Tracks Underground: „Lieber schmier ich mich mit Kunstblut ein, als einer von Euch zu sein“. [X]-RX will anders sein – und ist es – mit Erfolg!

Fazit: Alles richtig gemacht – [X]-RX bleiben sich einerseits treu und schaffen dennoch eine Weiterentwicklung. Der musikalische Mix aus Electro, Industrial und Techno ist primär für die Tanzfläche prädestiniert und macht einfach Spaß, auch fürs Hören zwischendurch, wenn man sich nicht gerade entspannen will. Ich finds gut und gebe daher 8/10 Punkte.

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Check – SEELENNACHT – Gaslichtromantik

Check – SEELENNACHT – Gaslichtromantik

Nach „In der Ferne“ (2010) und “Zeitenwende“ (2013) erschien jetzt das neue Album “Gaslichtromantik“ von Seelennacht. Dahinter steht Marc Ziegler, der seit 2008 mit viel Engagement an seinem Projekt arbeitet.

Sieht man Marc muss man direkt an Chris Pol (Blutengel) denken, dieser Vergleich ist primär natürlich nur der ähnlichen Optik geschuldet. Musikalisch hingegen drängen sich eher andere Vergleiche auf. Für mich ist Seelennacht eine Mischung aus der Optik von Chris Pohl, der markanten Stimme von Alexander Veljanov (Deine Lakaien) und musikalisch stilistisch bei früheren Werken des Grafen (Unheilig). Natürlich beschreibt das die Musik von Marc Ziegler nicht zu 100 Prozent, und Veljanovs Stimme ist unerreicht, aber die grobe Richtung passt. Prinzipiell ist der Vergleich ja auch schon fast ein Kompliment, denn jeder der genannten Einflüsse ist in der Szene eine Größe und hat sein Talent unter Beweis gestellt. Selbst bezeichnet Marc seine Musik übrigens als Romantic Futurepop.

Ob die Zutaten und das Mischungsverhältnis auch bei Seelennacht langfristig zum Erfolg führen lässt sich schwer vorhersagen, aber das Potential und vor allem der Wille ist vorhanden. Der Bekanntheitsgrad lässt sich sicher noch steigern, vielleicht kann ich ja ein wenig dazu beitragen.

Auf dem aktuellen Album befinden sich 16 abwechslungsreiche Tracks, teils in englisch, teils in deutsch, umgesetzt. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck die Suche nach dem eigenen Stil ist noch nicht ganz abgeschlossen, da viele der Tracks sehr unterschiedlich wirken. Es fehlt ein wenig der rote Faden. Das allerdings macht dieses Album auch sehr abwechslungsreich und auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig.

01. Ankunft (Prolog)
02. Back To Life
03. Gaslicht
04. My Shelter
05. Die Zeit Zurückdrehen
06. What I Want
07. Am Ende
08. Unknown Lands
09. Love Is Torn Apart
10. Traummechanik
11. Once Upon A Time
12. You Walk Alone
13. Die Nächtliche Stadt
14. Every Day
15. Tag Um Tag
16. Keeping Hope

Mir persönlich gefallen: die nächtliche Stadt, Tag um Tag, Am Ende und Gaslicht sowie keeping Hope, back to life, und my Shelter am besten, obwohl oder gerade weil mich einige dieser Tracks ein an den einst noch ursprünglichen Unheilig erinnern.

Fazit: Ein abwechslungsreiches Album, das trotz aller Vergleiche viel Eigenständigkeit offenbart. Gepaart mit seiner Zielstrebigkeit und dem vorhandenen Potential wird sich Seelennacht zu einer festen Größe in der Szene entwickeln. Hörenswert (7/10) Punkte.

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Check – Electro Spectre – Bullets & Desert Blooms

Check – Electro Spectre – ‚Bullets & Desert Blooms‘

Electro Spectre ist ein norwegisches Electropop Duo aus Oslo. Die Band besteht aus Isak Rypdal (Autor und Produzent) und Alexander Bjørneboe (Schriftsteller-Sänger).
‚Bullets & Desert Blooms‘ ist bereits das vierte Album der Band, die seit 2009 aktiv ist. Schon 2012 erntete sie mit ihrem Album „Dangerous Game“ viel Lob und Anerkennung.

Das aktuell Album versucht nach Aussagen der Band klassische Popelemente der 1980’er und modernen elektronischen Synthpop Sound zu vereinen. Das Ergebnis ist mehr als gelungen – die Kombination trifft mit ihrem retro popigen Dark-Noir Stil ins Schwarze. Das Flair, die Stimmung und das Gefühl passt alles genau. Je öfter ich das Album höre, desto tiefer versinke ich darin. Das hatte ich schon lange nicht mehr – und alles ohne riesen Schnickschnack und besondere Innovationen – einfach nur purer Synthpop. Selten hat mich in letzter Zeit ein Album so positiv überrascht.
Jeder einzelne Song ist gelungen. Dennoch hier eine paar Favorits:

You Push For The World – Heartbeat – Graveyard Eyes – Silver Eye und der titelgebende Song: Bullets & Dessert Blooms

Zum Reinhören bietet “You Push For The World” einen guten Einstieg.

Wenn überhaupt etwas Kritik, dann fallen mir am ehesten die etwas abrupten Ausklänge vieler Tracks ein oder die eingängigen aber etwas zu trivial schwulstigen geratenen Songs „Superstar“ oder „Fashon“. Beides stört aber nicht so, dass dadurch das Gesamtbild beeinträchtigt würde.

Tracklist:
01 – You Push For The World
02 – Your Love Is A Criminal
03 – Heartbeat
04 – As Long As It Pays
05 – Superstar
06 – Graveyard Eyes
07 – Behind The Perfect Face
08 – Silver Eye
09 – Fashion
10 – Bullets & Desert Blooms
11 – The Sorrows Of These Streets [bonus track]
12 – Heartbeat (CRYO remix) [bonus track]
13 – Superstar (Fairchild remix) [bonus track]
14 – Your Love Is A Criminal (Club Edition) [bonus track]
15 – You Push For The World (Club Edition) [bonus track]
16 – Graveyard Eyes (Teletronix Dub) [bonus track]

Insgesamt befinden sich also 10 Tracks auf dem Album plus 6 Bonus Remix Editions

Fazit: Synthpop at its best! Alles richtig gemacht – sehr eingängig – tolle Melodien – professionell produziert. Für mich eines der besten Synthpop Alben 2014. Daher meine Empfehlung: Reinhören – Eintauchen – Genießen – Träumen – Entdecken. In Punkten ausgedrückt: 9*/10

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